Shit happens

Wer analog fotografiert kennt das “Problem”….: “irgendwas ist (fast) immer ” 🙂 oder mit anderen Worten : es kann schon mal was in die Hosen gehen. Aber Analogfotografen geben ja bekanntlich nicht so schnell auf (Systembedingte Hartnäckigkeit). Oder ist das gerade der Kick ? Dieser 5prozentige Unsicherheitsfaktor der dich  deine Filme (meistens) kurz nach dem letzten geschossenen Bild entwickeln lässt ? Da könnte was dran sein….oder etwa nicht ?

Aber der Reihe nach . Ich war kürzlich mit Rolf Duchene auf Fotopirsch und durfte seine Kiev60 ausleihen. Diese Mittelformat-SLR ist ein “Ereignis” ! 

Gross , Schwer, Laut 🙂

Die Kiev60 beeindruckt durch ihre Grösse¨Ich wusste ja das diese Kamera ein ganzes Stück grösser ist als eine durchschnittliche KB-SLR…Aber in Natura…WOW. 

Die nachfolgenden Pics wurden mit der Kiev60 geschossen; die Mängel der Aufnahmen haben im Übrigen nichts mit der Qualität der Kamera zu tun.

 

 Sh*t happens…..

WAS ist bloss mit den Negativen passiert ?Um ehrlich zu sein : ich weiss es nicht mit absoluter Bestimmtheit. Der Film, ein ACROS 100 , war zwar “expired2019”, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass diese paar Jährchen dem Film geschadet haben. Zum Thema “Fotografieren mit expired Filmen” gibts ja jede Menge  Infos auf dem Netz. Plus: der Film wurde im Gefrierfach gelagert. Darum schliesse ich einen Lagerungsschaden hier aus.

Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass die Emulsion des Films mangelhaft war.Das kann schon mal passieren. In diesem Fall wahrscheinlich auch eher Nein…

Entwickelt wurde der Film in der Dose mit Kodak HC-110 “James Bond 007 Style” nämlich gerührt und nicht geschüttelt 🙂

 

Bild 1, “am Weiher” Bei diesem Foto scheint die Welt noch halbwegs in Ordnung zu sein. Bei genauer Betrachtung fällt auf, das in der linken oberen Bildecke nichts ist wie es sein sollte….

Das Gebäude zeigt keine Details (trotz Abblendung des Objektivs). Auch die Wiese wirkt eigenartig unnatürlich.

Bild 2, “der Torbogen” Bild zeigt den Eingangsbereich zur Kartause Ittingen (bei Frauenfeld. Kt.Thurgau) Wie alt dieser Torbogen ist kann ich nicht sagen….und ebensowenig weiss ich wie dieses Bild “so krass Vintage” geworden ist.

Die Bildwirkung ähnelt eher einer alten Druckgrafik als einem gescannten Negativ mit diesen wolkigen Grautönen an der Fassade.

Bild 3, “die bewachsene Fassade” WAS ist denn hier schief gelaufen ??? Die Bilder stammen vom selben Film…irgendwie ist das ziemlich eigenartig….

Während die grossen Kiesel am Boden noch richtig abgebildet erscheinen siehts bei den Bäumen richtig “schräg” aus…..

Bild 4, auch hier wieder höchst Eigenartiges ! Der Fliesenboden ist schön detailreich abgebildet. Auf den ersten Blick OK….das linke Bild-Drittel zeigt jedoch auch Mängel.

Bild 5, hier quasi die “Krönung” meiner kleinen Serie…

An dieser Stelle breche ich wohl besser ab. Die restlichen Bilder sehen ähnlich ver***issen aus….

Kleine Rekapitulation

Fotoausflug zur Kartause Ittingen und meine “very first roll” mit einer ausgeliehenen KIEV60 Mittelformat-Spiegelreflexkamera; tolles Fotowetter, einen FUJI ACROS 100 SW-Film eingelegt und (sicherheitshalber…) mit einem externen Belichtungsmesser jeweils die Bel.zeiten gemessen.

Die Entwicklung erfolgte mit frischer Chemie (1+63 Kodak HC-110).

Ich vermute, dass das Filmende in der Spirale eine kleine “Schürze” gebildet hat und verhindert hat , dass sich der Entwickler gleichmässig über die Filmoberfläche verteilt hat. (Entwicklung mit “Dreh-Stick”  ; nicht gekippt)  So könnts gewesen sein…oder auch nicht.

Entwicklungshelfer für 120er Film

120er – Film nervt ?

Wer hin und wieder mit der Mittelformatkamera fotografiert und seine Filme selber entwickelt weiss wovon ich rede.

Den 120er-Film auf die Spirale zu “zaubern” kann manchmal zum frustrierenden Projekt werden. Wenn der Film auch nach mehreren Anläufen noch immer nicht in die Sprirale eingeführt werden kann (oder wieder herausspringt…) hat schon manch einer die Nerven verloren.

Gerade bei sommerlichen Temperaturen fangen die Hände im Wechselsack an zu schwitzen…und wenn dann endlich der Film auf der Spirale ist kanns nach dem Wässern zur bösen Überraschung kommen: Fingerabdrücke auf dem Film…

120er – Film – Frust muss nicht sein !

Ich bin kürzlich über einen simplen Trick gestolpert; YouTube sei Dank!

Einmal mehr bestätigt sich die Aussage von der Macht des Einfachen! Von nun an spule ich meine 120er-Filme in 30 Sekunden auf die Entwicklerspirale. So machts richtig Spass !

Und so gehts :

  1. Erstmal die beiden Metallkügelchen aus der Spirale entfernen.
  2. Einen Streifen festes Papier (L=ca.20cm) und Breite=61mm zuschneiden und bereits ausserhalb des Sacks ca. 5 od. 6cm in die Spirale einführen (siehe Foto)
  3. Im Sack : Film-Deckpapier lösen und vorsichtig zerknüllen bis der Film ertastet werden kann. Dann Film auf das Papier legen, einschieben, Film festhalten mit Zeigefinger und Daumen, ; Papierstreifen rausziehen. Dann wie gewohnt “Ritsch-Ratsch” Bewegung und den Film ganz aufspulen. Funktioniert. Garantiert ohne Stress !

So. Das wars schon. Ein wirklich einfacher Hack. Nicht auf meinem Mist gewachsen…nichts desto trotz absolut wertvoll 🙂

P.S. Am Sonntag, dem 6.März treffen wir uns zum ersten “Analogue Afternoon” ; folge uns auf unserem FB-Kanal !   >>> Facebook