Cyanotypie-Workshop

Mini-Workshop Cyanotypie

Samstag, 16.7.2022 in Winterthur

 

Freude an analoger Fotografie und alternativen Fotoprozessen ?

Ich freue mich, euch die Cyanotypie etwas näher zu bringen !

Wir werden zusammen Papiere mit den notwendigen Chemikalien vorbereiten. Anschliessend werden dann Fotogramme und die typischen blauen Fotos hergestellt .

Hier detaillierte Infos zum Workshop (pdf)  > Download

Es sind nur ein paar wenige Plätze verfügbar !

 

 

Shit happens

Wer analog fotografiert kennt das “Problem”….: “irgendwas ist (fast) immer ” 🙂 oder mit anderen Worten : es kann schon mal was in die Hosen gehen. Aber Analogfotografen geben ja bekanntlich nicht so schnell auf (Systembedingte Hartnäckigkeit). Oder ist das gerade der Kick ? Dieser 5prozentige Unsicherheitsfaktor der dich  deine Filme (meistens) kurz nach dem letzten geschossenen Bild entwickeln lässt ? Da könnte was dran sein….oder etwa nicht ?

Aber der Reihe nach . Ich war kürzlich mit Rolf Duchene auf Fotopirsch und durfte seine Kiev60 ausleihen. Diese Mittelformat-SLR ist ein “Ereignis” ! 

Gross , Schwer, Laut 🙂

Die Kiev60 beeindruckt durch ihre Grösse¨Ich wusste ja das diese Kamera ein ganzes Stück grösser ist als eine durchschnittliche KB-SLR…Aber in Natura…WOW. 

Die nachfolgenden Pics wurden mit der Kiev60 geschossen; die Mängel der Aufnahmen haben im Übrigen nichts mit der Qualität der Kamera zu tun.

 

 Sh*t happens…..

WAS ist bloss mit den Negativen passiert ?Um ehrlich zu sein : ich weiss es nicht mit absoluter Bestimmtheit. Der Film, ein ACROS 100 , war zwar “expired2019”, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass diese paar Jährchen dem Film geschadet haben. Zum Thema “Fotografieren mit expired Filmen” gibts ja jede Menge  Infos auf dem Netz. Plus: der Film wurde im Gefrierfach gelagert. Darum schliesse ich einen Lagerungsschaden hier aus.

Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass die Emulsion des Films mangelhaft war.Das kann schon mal passieren. In diesem Fall wahrscheinlich auch eher Nein…

Entwickelt wurde der Film in der Dose mit Kodak HC-110 “James Bond 007 Style” nämlich gerührt und nicht geschüttelt 🙂

 

Bild 1, “am Weiher” Bei diesem Foto scheint die Welt noch halbwegs in Ordnung zu sein. Bei genauer Betrachtung fällt auf, das in der linken oberen Bildecke nichts ist wie es sein sollte….

Das Gebäude zeigt keine Details (trotz Abblendung des Objektivs). Auch die Wiese wirkt eigenartig unnatürlich.

Bild 2, “der Torbogen” Bild zeigt den Eingangsbereich zur Kartause Ittingen (bei Frauenfeld. Kt.Thurgau) Wie alt dieser Torbogen ist kann ich nicht sagen….und ebensowenig weiss ich wie dieses Bild “so krass Vintage” geworden ist.

Die Bildwirkung ähnelt eher einer alten Druckgrafik als einem gescannten Negativ mit diesen wolkigen Grautönen an der Fassade.

Bild 3, “die bewachsene Fassade” WAS ist denn hier schief gelaufen ??? Die Bilder stammen vom selben Film…irgendwie ist das ziemlich eigenartig….

Während die grossen Kiesel am Boden noch richtig abgebildet erscheinen siehts bei den Bäumen richtig “schräg” aus…..

Bild 4, auch hier wieder höchst Eigenartiges ! Der Fliesenboden ist schön detailreich abgebildet. Auf den ersten Blick OK….das linke Bild-Drittel zeigt jedoch auch Mängel.

Bild 5, hier quasi die “Krönung” meiner kleinen Serie…

An dieser Stelle breche ich wohl besser ab. Die restlichen Bilder sehen ähnlich ver***issen aus….

Kleine Rekapitulation

Fotoausflug zur Kartause Ittingen und meine “very first roll” mit einer ausgeliehenen KIEV60 Mittelformat-Spiegelreflexkamera; tolles Fotowetter, einen FUJI ACROS 100 SW-Film eingelegt und (sicherheitshalber…) mit einem externen Belichtungsmesser jeweils die Bel.zeiten gemessen.

Die Entwicklung erfolgte mit frischer Chemie (1+63 Kodak HC-110).

Ich vermute, dass das Filmende in der Spirale eine kleine “Schürze” gebildet hat und verhindert hat , dass sich der Entwickler gleichmässig über die Filmoberfläche verteilt hat. (Entwicklung mit “Dreh-Stick”  ; nicht gekippt)  So könnts gewesen sein…oder auch nicht.

Pyrocat-HD

Magie oder Mumpitz ?

Seit ein paar Jahren taucht immer wieder mal der Begriff “Pyro” am “Analoghimmel” auf. In den USA weitverbreitet; in Europa jedoch kaum bekannt. Ausser bei den Pro`s und Guru`s natürlich 🙂

Entwickler auf Catechol-Basis sind nicht neu, ganz im Gegenteil. Sie wurden bereits zu “Nassplatten-Zeiten” im 19. Jahrhundert verwendet.

 

Erstaunliche Resultate, jedoch…

wie hinlänglich bekannt ist sind digitalisierte Negative eben keine rein analogen Erzeugnisse mehr, sondern Digitalphotos. Und als solche natürlich predestiniert zum Tonwertkurven, Kontrast usw. “anpassen”………Mit anderen Worten: “mir glaubed nüme alles 🙂

Der Entwicklungs-Vorgang an sich ist bedeutend aufwändiger als “schnell eine Rodinal – Ilford- oder Kodak”suppe” zu kochen. Es bedarf einiger Extra-Schritte, die sich lohnen könnten. Nur der direkte Vergleich von geprinteten Bilder (Abzug!) kann da Aufschluss geben.

Bild unten : ausgeliehen von EMULSIVE.ORG , Bilder und Bericht von Kornelije Sajler (in english) >>> Externer Link

Pyrocat-HD ist einer von mehreren Pyro-Färbeentwicklern, darunter ABC Pyro, Rollo Pyro, PMK und WD2D+. Der Einsatz von Pyro-Entwicklern ist ein Thema, das Fotografen in gegensätzliche Lager zu treiben scheint. Auf der einen Seite finden Anwender alle möglichen außergewöhnlichen, sogar magischen Qualitäten in diesen Entwicklern, die für Vorteile wie stärkere Randeffekte, verbesserte Trennung von Spitzlichtdetails, bessere Schattentrennung, höhere Bildauflösung und feinere Kornstruktur als bei herkömmlichen Entwicklern werben. Andere bestehen darauf, dass herkömmliche Entwickler zu vergleichbaren Ergebnissen fähig sind. Original Text in english here auf der Website von Sandy King (externer Link)

 

Die nötige Vorsicht und Sorgfalt vorausgesetzt : Fotochemikalien selber anmischen ist kein Hexenwerk . Die “Angstmache” von wegen GIFT! erachte ich als übertrieben abschreckend. In jedem Haushalt finden sich giftige Substanzen; z.B. im Putzkasten…Habe bis dato keinen angetroffen, der an dem Zeugs nuckelt !

Wer sich ernsthaft für die praktische Seite der Fotochemie interessiert sollte den Youtube-Kanal von John Finch abonnieren. Er erklärt auf leicht verständliche, nachvollziebare Weise wie Entwickler, Stop- und Fixierbäder (und anderes mehr) selbst hergestellt werden können .  >>> Externer Link zum Youtube Kanal von John Finch   (english)

Viel Erfolg im Labor, und bitte immer “Safety First” !

 

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Dunkelkammer – Licht

Dunkelkammer, Licht + Fotopapier

Wer eine eigene Dunkelkammer einrichten will muss sich Gedanken zum richtigen Dunkelkammer-Licht machen

Die sogenannten Safelights sind entweder NEU im Fachhandel erhältlich, oder (noch) relativ zahlreich bei Ebay und Co. zu finden.

 

In einem kleinen Raum reicht evtl. bereits die klassische rote Birne . Mit einer oder mehreren solcher Glühbirnen lässt`s sich bereits arbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 Abb. 1 : Der Schein trügt ! Der Raum scheint mit einer schwachen Rotlicht-Glühbirne bereits ausreichend ausgeleuchtet zu sein. Diese einzelne Glühbirne reicht bei weitem nicht aus um vernünftig zu arbeiten !

Man darf sich von der obigen Aufnahme nicht täuschen lassen : die Digitalkamera sieht die Dinge auf andere Weise. Das Schummerlicht wird zwar von den hellen Wänden noch reflektiert…puncto Sehkomfort bringt das jedoch nichts. Wie gesagt : der Schein trügt ! Bei diesem super-diffusem, schwachen Licht macht es nicht wirklich Freude zu Vergrössern.

 

Wer jedoch ein angenehmeres und besser verteiltes Licht will sollte sich die Anschaffung einer LED-Beleuchtung überlegen. Im Bau+Hobby / DIY-Markt sind solche LED-Streifen recht günstig zu erwerben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Abb. 2 : Ein LED-Streifen aus dem Baumarkt . Der Dimmer ist auf max. Helligkeit gestellt…schön Rot und schön hell 🙂 Aber wie wird mein Papier auf meine neue Beleuchtung reagieren ?

Üblicherweise werden diese Streifen als 5-Meter-Rolle angeboten, welche sich mit einer normalen Haushaltsschere auf die gewünschte Länge zuschneiden lassen.

 

WICHTIG und beim Kauf unbedingt zu beachten : die Helligkeit muss regulierbar sein ! (und manche LED-Streifen verfügen nur über weisses Licht…)

Wie safe ist mein Safe-Light ?

„Welches Licht für welches Papier“ ?  Das ist die Gretchenfrage und verbindliche Antworten darauf kann nur ein sogenannter Schleiertest geben.

 

Solche Tests geben Aufschluss über :

 

· generelle Eignung (Lichtfarbe , weil Rot ist nicht gleich Rot)

 

· Einwirkungsdauer (übersteht mein Papier 5 Minuten Rotlicht ohne Schleierbildung?)

 

· Abstand zur Arbeitsfläche  (Lichtintensität anpassen!)

 

Ein Schleiertest ist keine Hexerei 🙂

Zum Schleiertest ( wird manchmal Neudeutsch auch Fogtest genannt) gibt`s nicht viel zu sagen. Es gibt nichts einfacheres : setzen sie ihr Fotopapier für einige Minuten dem Rotlicht aus und schon haben Sie Gewissheit. Legen sie eine Münze oder einen Negativstreifen aufs Papier , um allfällige Unterschiede sichtbar zu machen. Nach erfolgter Bestrahlung wird der Papierschnipsel wie ein normaler Abzug entwickelt und fixiert . Den (oder die) Schnipsel beurteilen sie am besten bei Tageslicht .

 

Drei Papiere im Vergleich

 

 

 

 

 

 

  Abb. 3 : Drei RC-Papiere im Vergleich ; der Schleiertest zeigt deutlich auf, wie unterschiedlich die Papiere verschiedener Hersteller auf DuKa-Licht reagiert.

Wichtig : es wurde “nur” die Reaktion auf das LED-Licht getestet. Die Papiere der Marken Ilford, Fomapan und Kentmere haben natürlich verschiedene Qualitätsmerkmale . Sie unterscheiden sich primär in der Haptik und im Preis.

 

 

 

 

 

 

 Abb. 4 : Zwei Schnipsel Fomaspeed Variant 311 : der erste Test zeigt einen heftigen Schleier; bei 2. Test ist kein Schleier sichtbar ,ein perfektes Bildweiss

 

 

 

 

 Abb. 5 : Das Ilford-Papier zeigt beim ersten Test (mit voller Lichtleistung) ein schwaches registrieren der Negativ-Perforation . (beim Scan leider nicht zu sehen)

 

 

 

 Abb. 6 : Das Kentmere Select VC zeigte keinerlei Reaktion und hat sogar unter hellstem LED-Licht keinen Schleier gebildet.

Die Testbedingungen

Beim “Test 1” wurden die Papiere während 6 Minuten dem roten LED-Licht mit maximaler Leistung ausgesetzt. Der Abstand Lampe-Papier betrug ca. 95cm.

 

Beim “Test 2” wurde während 9 Minuten mit stark reduzierter Leistung belichtet . Der Abstand Lampe-Papier betrug ebenfalls ca. 95 cm.

 

 

 

 Abb. 7 : Im Unterschied zur Abb.2 wird der LED-Streifen stark gedimmt. Die Ausleuchtung der Arbeitsfläche wirkt ausgeglichen; ein angenehmes Arbeiten ohne Papierschleier und “ohne Höhlenfeeling” , so wie man sich das wünscht 🙂

 

Fazit

Weil allfällige Neu- oder Wiedereinsteiger vielleicht noch manchmal etwas unsicher sind bezüglich Fotolaborarbeiten : Testen sie ihre Papiere auf Schleier. Das dauert bloss ein paar wenige Minuten. Eine minimale (kaum warnehmbare) Schleierbildung kann verhindern, das ihre Weissen eben nicht richtig weiss werden…Wer noch unter “Höhlenbedingungen” vergrössert wird bestimmt mit einer LED-DuKa-Beleuchtung happy !